Robby Gührer

Zur Erinnerung an Robert Gührer, der am 2. Oktober 2004 im Alter von nur 41 Jahren an den Folgen seiner schweren Erkrankung verstorben ist: Robert Gührer verstarb in der Nacht zum 2. Oktober 2004 nach einer kurzen und heimtückischen Krankheit im Alter von nur 41 Jahren. 

Seine letzte Ruhe fand der auf dem Friedhof in seiner Heimatgemeinde Laimnau bei Tettnang. Robby war während seiner aktiven Rennfahrerzeit ein Sportler, der keinen Zweikampf scheute und der sowohl in der nationalen wie auch in der internationalen Soloklasse große Erfolge für sich und den MSC Langnau einfuhr. 
Er hatte einen großen Siegeswillen und hatte immer den Ehrgeiz ganz oben zu stehen. Dabei blieb er aber immer fair. Als er 1981 in den MSC Langnau eintrat war er gerade mal 18 Jahre alt. 1982 begann seine Zeit als Bahnrennfahrer. 1983 war er wegen einer Verletzung fast die ganze Saison nicht am Start. 

Am Ende der Saison 1983 hatte Robby sich für das kommende Jahr viel vorgenommen, das ihm dann den Durchbruch brachte. 
Mehr als 20 erste Plätze waren es, und nur eigene Maschinenausfälle und zwei Stürze hinderten ihn am Sieg – niemals aber – außer Mario Trupkovic und Bernhard Osterloher – bezwang ihn ein anderer Fahrer. 
In diesem Jahr wurde er zudem noch Süddeutscher Bahnmeister. Mit dieser erfolgreichen Bilanz sah Robby optimistisch dem Wechsel in die internationale Klasse entgegen. Während dieser Zeit fuhr Robert Gührer auch viele Rennen in Norddeutschland. 
Auch dort wurde der ehrgeizige Schwabe aus Tettnang schon bald zum Publikumsliebling. 1984 darauf begann er seine internationale Fahrerlaufbahn. Zum Saisonauftakt auf der Grasbahn in Hassloch zeigte sich Gührer konditionell und maschinell in Bestform und sicherte sich den Sieg bei seinem ersten internationalen Rennen. 
Das hatte bis dahin noch keiner geschafft. Damit waren auch die „Großen“ wie Egon Müller, Karl Maier oder Georg Hack auf den jungen Fahrer aus dem Schwabenland aufmerksam geworden. 

1985 etablierte sich Gührer in der internationalen Klasse und gehörte fortan zu einer festen Größe im internationalen Bahnsport. 
Gleichzeitig wurde er noch Süddeutscher Bahnmeister und sicherte sich zahlreiche Bahnrekorde. 1986 bot Robby Gührer beim Heimrennen in Wellmutsweiler eine Show der Superlative. In den Punktläufen kam es zu einem Zweikampf zwischen Jiri Stancl und Robby Gührer. 
Robby ging mit zwei Punkten Vosprung in das Finale. Hier boten sich beide ein Duell, das die Fans von den Sitzen riss. Über vier Runden wechselten sich der Langnauer und Stancl rund 10 bis 15mal in der Führung ab. Die meiste Zeit aber fuhren sie Rad an Rad. Am Schluss war Gührer das erste Mal auf seiner Heimbahn Gesamtsieger. 
In diesem Jahr gelang ihm schließlich auch noch sein größter Erfolg. 
Beim Finale zur Deutschen Langbahnmeisterschaft in Jübek sicherte sich Robby im Stechen mit Klaus Lausch die Deutsche Vize-Meisterschaft. 1987 war dann ein Schicksalsjahr für Gührer. Im Mai stürzte er beim Angriff auf den Bahnrekord in Werlte und zog sich eine schwere Kopfverletzung zu. 

Tagelang bangten Fans und Freude zusammen mit seiner Familie über sein Leben. Dank seiner guten Kondition und seinem starken Lebenswillen überlebt er den schweren Unfall und war schon bald wieder voller Tatendrang. Wieder genesen trainierte er verbissen und hart, um für die Saison 1988 fit zu sein. 
Ein Sturz beim WM-Halbfinale in Marienbad, bei dem er sich eine schwere Fußverletzung zuzog, warf ihn aber erneut zurück. 1991 gab Robby Gührer beim letzten Rennen auf seiner Heimbahn in Langnau seinen Abschied. 
Danach gab er noch ein kurzes Stelldichein im Gespannsport, bevor Robert Gührer sich endgültig aus dem Rennsport zurückzog. Während seiner aktiven Rennfahrerzeit fürchtete Robby Gührer keinen Gegner. 

Er war ein ehrgeiziger Fahrer, der für seinen sportlichen Erfolg alles tat. Er trainierte eisern und verlangte sich alles ab. 
Dabei blieb er aber immer ein fairer Sportsmann. Seinen letzten und schwersten Kampf bestritt Robby Gührer gegen seine heimtückische Krankheit. Am 2. Oktober 2004 fiel die Zielflagge für immer und er verlor seinen letzten Kampf. 
Er hinterließ seine Frau und drei Kinder. Robert Gührer war ein wunderbaren Familienvater, Freund und Mensch, der durch seine liebenswürdige Art und seinen Humor allen die ihn kannten immer in guter Erinnerung bleiben wird.